
Rezension: Ganz aus Splittern
Titel: Ganz aus Splittern
Autor/in: Danae Lake
Format: Print // eBook
Seitenanzahl: 320 Seiten
ISBN: 978-3522203067
Verlag: Thienemann Esslinger Verlag
Klappentext
Die 16-jährige Chrissy lebt mit ihrer Mutter und ihrem gewalttätigen Stiefvater Marcel im “Problemkiez” und träumt von einem besseren Leben. Mehr noch, sie tut etwas dafür, indem sie sich in der Schule anstrengt, um ein gutes Abitur zu machen. Eines Tages bietet ihr die Direktorin des Heinrich-Heine-Gymnasiums die Teilnahme an einer Studie an, die den Wechsel von Schülern aus Problemvierteln an Elitegymnasien untersucht. Chrissy lehnt zunächst ab, will kein “Sozialexperiment” sein. Doch dann eskaliert die Lage zu Hause und sie nimmt das Angebot an. Während sie sich am Elitegymnasium einlebt, Freundschaften schließt und sich verliebt, hinterfragt sie die mysteriöse Studie. Als Marcel das Geheimnis um den Schulwechsel enthüllt, nimmt das Unheil seinen Lauf …
Rezension
Hierbei handelt es sich um eine Geschichte die ernste Themen beinhaltet. Wir befinden uns in einer Welt voll mit Gewalt, Suchterkrankungen, Straften etc. also wirklich keine leichte Kost. Wer mit den aufgezählten Dingen bereits in Kontakt kam sollte darauf achten, daher hier eine Triggerwarnung von meiner Seite.
Gerade am Anfang wird man in einen emotionalen Strudel gezogen. Der Schreibstil der Autorin ist ziemlich klar und präzise. Sie hat eine sehr angenehme Art um uns Leser an die Geschichte zu fesseln. Kaum zu glauben, dass die Autorin selber erst 18 Jahre alt ist und wir es hier mit ihrem Debüt-Roman zu tun haben, da der Schreibstil schon ziemlich ausgeprägt ist. Ab der Mitte verläuft sich die Geschichte ein wenig. Die Emotionen die ich am Anfang gespürt habe, habe ich teilweise ein wenig verloren und mir fehlte einfach die Bindung zur Hauptfigur später.
Die Hauptfigur Chrissy habe ich schnell in mein Herz schließen können, weil sie in meinen Augen versucht den richtigen Weg für sich zu finden und nicht übereilt handelt. Sie denkt über ihre Handlungen nach (oder versucht es zumindest) und wirkt dadurch auf mich sehr sympathisch und authentisch. Am Ende hin war es zwar nicht so, dass ich die dickste Bindung zwischen ihr und mir gefühlt habe, aber ich mochte sie trotzdem ganz gerne. Die Nebenfiguren wurden sehr gut eingewebt und runden das Gesamtbild in Richtung der Figuren gut ab. Manche Entwicklungen von den Figuren fand ich zu heftig und unrealistisch. Es wirkte aufgesetzt und hätte meiner Meinung nach nicht wirklich sein müssen. Was ich aber genau meine müsst ihr selbst herausfinden, da ich nicht Spoilern mag.
Eine emotionale Bindung aufzubauen ist mir recht gut gelungen, da ich mich wirklich gut in Chrissy reinversetzen konnte. Jedoch blieben für mich ein wenig die Nebenfiguren auf der Strecke. Mehr Tiefe und wahre Emotionen wären klasse gewesen. Sie passten zwar perfekt zur Storyline, aber waren für meinen Geschmack einen ticken zu blass.
Die Geschichte an sich ist sehr realistisch (bis auf die Schnelligkeit bei manchen Entwicklungen im Verlauf der Story). Ich finde es gut, dass die Autorin einige extreme Szenen geschrieben hat, so werden die Kernthemen intensiver angesprochen und ausdrücklich unterstrichen.
Allgemein waren mir manche Dinge zu oberflächlich angekratzt worden, so dass mir am Ende der Geschichte die emotionale Tiefe gefehlt hat und das gewisse Etwas. Es war keine schlechte Geschichte, aber noch nicht ganz ausgereift.
Fazit
“Ganz aus Splittern” von Danae Lake ist ein interessanter, erschreckender und nachdenklicher Roman der uns Leser*innen fesselt und nachdenken lässt. Die emotionale Tiefe fehlte mir jedoch um mich wirklich mitreißen zu lassen, aber die Kernpunkte sind sehr gut und intensiv geschrieben bzw. beschrieben. Die Geschichte hätte mehr potential gehabt und somit fühlte ich mich zwar gut unterhalten, aber nicht ganz überzeugt von der Storyline.
Weitere Meinungen über das Buch:
… Leider bisher noch keine entdeckt …

