Autoreninterview: Kate Lynn Mason

Wann hast du gemerkt, dass du Autorin werden möchtest?Seit ich denken kann. Es war schon immer mein Wunsch gewesen, einmal Bücher zu schreiben. Deswegen habe ich auch schon mit zehn oder elf Jahren angefangen, eigene Geschichten zu schreiben. Für mich war immer klar, dass ich einmal Schriftstellerin werden möchte.

Du hast ja schon einige Bücher veröffentlicht, aber welches ist dein Herzensbuch?
Ich liebe alle meine Bücher und kann eigentlich nicht sagen, welches davon mein „Liebling“ ist. Das wäre fast so, als würde man unter seinen Kindern eines bevorzugen. Im Moment bin ich natürlich besonders stolz auf Wenn Liebe ein bisschen einfacher wäre …, meine zehnte Veröffentlichung. Diese Geschichte hat sich unglaublich entwickelt. Sie ist am Ende ganz anders geworden als sie ursprünglich geplant war. Es war richtig spannend, zu sehen, wie sie sich beim Schreiben und mehrfachen Überarbeiten verändert hat. Die Zusammenarbeit mit dem Verlag während des Schreibprozesses war dabei einfach unglaublich hilfreich und toll.

Wie bist du auf dein Pseudonym „Kate Lynn Mason“gekommen? Und warum?
Der Name Kate gefällt mir einfach unheimlich gut. Mein Mann und ich waren und sind Fans der australischen Fernsehserie „The Flying Doctors“ und uns hat Kate Wellington, die Krankenschwester in der Serie, immer sehr gefallen. Sie hat mich zu diesem Namen inspiriert, und auch meine Tochter trägt ihn als Zweitnamen.

Lynn habe ich ausgewählt, um dieses Pseudonym von meinem anderen Autorennamen Kate Sunday abzuheben, und außerdem finde ich die Kombination hübsch.

Mason ist einfach eine Zusammensetzung aus meinem Mädchen- und meinem bei der Heirat angenommenen Namen.

Kate Lynn Mason schreibt ein bisschen frechere, erotischere Geschichten als Kate Sunday, deshalb habe ich mir für New Adult und erotische Geschichten diesen Namen ausgesucht. Allerdings sind Kate Lynn Masons Geschichten nicht weniger gefühlvoll als die von Kate Sunday.

Bekommen deine Charaktere „einfach so“ ihre Namen oder steckt da eine Bedeutung hinter?

In der Regel fliegen mir die Namen meiner Haupt- und Nebenfiguren einfach so zu und ich muss nicht lange überlegen oder suchen. Wenn ich einen Namen im Kopf habe, recherchiere ich aber immer die Bedeutung, um zu sehen, ob er auch zu dem betreffenden Charakter passt.

Wie weit kennst du deine Geschichte, wenn du mit dem Schreiben beginnst? Weißt du zum Beispiel das Ende im Voraus?Ein grobes Gerüst der Geschichte ist immer vorhanden, wenn ich anfange zu schreiben. Im Prinzip kenne ich meine Plots von Anfang bis Ende, und ja, das Ende habe ich auch immer schon im Kopf. Nur die Details, die kleinen Wendungen und Überraschungen, die kommen oft erst während des Schreibens.

Hörst du gerne Musik beim Schreiben? Wenn ja, welche?

Ich höre nicht generell Musik beim Arbeiten, aber manchmal, wenn ich in der Stimmung dazu bin, schon. Am liebsten lasse ich dann im Hintergrund leise beruhigende Musik zur Entspannung oder Konzentration laufen (oder um irgendwelche störenden Geräusche auszublenden). Und hin und wieder, wenn ich bestimmte Szenen schreibe, besonders gefühlvolle zum Beispiel, suche ich mir gezielt Songs aus. Das können aktuelle Songs aus den Charts sein oder auch ältere. Ich höre dann rockige, schnelle Lieder oder auch langsame, keltische, verträumte – je nach Stimmung eben.

Gibt es eine/n Autor/in, der/die dich sehr inspiriert beim Schreiben?

Mich inspiriert im Prinzip jede Geschichte, die mich berührt oder einen tiefen Eindruck hinterlässt. Besonders bewundere ich aber Luanne Rice zum Beispiel, oder Marcia Willett, weil sie so wunderschön erzählen können. Nora Roberts Bücher zum Beispiel finde ich auch toll, genau wie die von Rosie Thomas, Lucinda Riley, Sarah Morgan … ich glaube, ich könnte die Liste noch lange weiterführen 😉

Welchen Tipp kannst du all denen geben, die gerne ein Buch veröffentlichen würden?

Ich habe im Lauf der Zeit gelernt, dass Schreiben ein Handwerk ist, das man erlernen muss. Talent sollte man natürlich auch mitbringen, aber ebenso den Willen, seinen Stil zu entwickeln und daran zu feilen. Dabei sind Schreibworkshops unheimlich hilfreich, genau wie spezielle Bücher übers Schreiben, oder der Austausch mit Kollegen. Ich habe in meinen diversen Lektoraten sowie in einem Schreibworkshop unheimlich viel dazugelernt und tue es noch. Der Weg zum eigenen Buch ist nicht immer einfach und mitunter braucht man schon ein dickes Fell in dieser Branche. Aber ich rate allen, die es versuchen möchten, nicht aufzugeben, sondern weiter an diesem Traum zu arbeiten!

Hast du dir schon mal etwas gewünscht, als du eine Sternschnuppe gesehen hast? Und ist es in Erfüllung gegangen?

 
Na klar! Ich wünsche mir immer etwas, wenn ich Sternschnuppen sehe. Allerdings habe ich schon lange keine mehr gesehen. Allerdings schicke ich auch Wünsche in den Himmel, wenn ich Sterne dort oben glitzern sehe. Einige meiner Wünsche sind in Erfüllung gegangen. Irgendwie denke ich, dass das Universum alle unsere Wünsche erfüllt, auf die eine oder andere Weise, und vielleicht nicht immer so, wie wir gedacht haben.Reist du gerne? Wenn ja, wohin möchtest du unbedingt und wieso?

Ja, ich verreise gern und finde es toll, andere Teile der Welt kennenzulernen. Früher, als ich noch keine Kinder hatte, war ich viel unterwegs, unter anderem in den Vereinigten Staaten und in Australien. Auf meiner Liste der Orte, die ich unbedingt noch besuchen möchte, stehen zum Beispiel Irland (mein Herz zieht mich dorthin), Schottland (Schottenröcke … nein, Quatsch, Highlands, geheimnisvolle Lochs, geheimnisvolle, alte Schlösser …😉 😊), Norwegen, Island, Finnland, Cornwall. Das sind Landschaften, mystisch, weit, geheimnisvoll, grün, die mich einfach unheimlich anziehen, und ich würde gern die Menschen dort kennenlernen, ihre Art, zu leben, ihre Bräuche und Gewohnheiten.

Wie sieht dein persönlicher Alltag im Zusammenhang mit dem Schreiben aus?

Normalerweise versuche ich, sobald Mann und Kinder aus dem Haus sind, mich an meinen Schreibtisch zu setzen und zu arbeiten. Allerdings ist das nicht immer einfach, denn oft ist mein Mann zu Hause, wenn er nicht gerade verreist ist, oder mein Sohn bricht erst gegen Mittag (oder gar nicht) zur Uni auf. Oder ich bekomme einen Anruf von der Schule, dass meine Tochter mal wieder im Sportunterricht verunglückt ist, und ich doch bitte dringend kommen soll, um sie zu holen. Mein Schreiballtag verläuft im Prinzip nach dem Motto: Irgendwas ist immer 😊
Wenn es aber gut läuft (und solche Tage gibt es zum Glück ja auch), ziehe ich mich vormittags in mein Büro zurück und arbeite solange, bis mich wieder irgendjemand braucht oder das Mittagessen laut nach mir ruft. Nachmittags versuche ich immer wieder zwischen allen anderen Dingen, die eben so erledigt werden müssen, Zeit zum Schreiben zu finden.

Faulenzen oder lieber Sport? Definiere Sport 😉

Wasser mit oder ohne Kohlensäure?
Ohne!

Berge oder Meer? Eher mehr Meer 😉

Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang?
Ich liebe Sonnenuntergänge

Geld oder Grün? Geld? Oder meintest du Gelb? 😉 Dann auf jeden Fall Grün 😀

Schokolade oder Weingummi? Lieber nichts davon. Ich vertrage leider keine Süßigkeiten

Rose oder Sonnenblume? Ich liebe alle Blumen

… wenn du eine Wunderlampe findest und der Flaschengeist dir drei Wünsche erfüllt?
Hm. Verzwickte Sache mit den drei Wünschen. Vielleicht ist es gut, dass so eine Wunderlampe nicht existiert 😉

… wenn du die Möglichkeit bekommst ins Weltall zu reisen?
… lehne ich dankend ab. Unsere Erde ist viel zu schön, als dass ich noch in ferne Galaxien reisen müsste. Obwohl – wenn Captain Jean-Luc Picard mich auf die Enterprise bitten würde, würde ich seiner Einladung folgen. (Ich war übrigens schon mal auf dem Hauptdeck der Enterprise, aber das ist eine andere Geschichte)

… wenn du plötzlich unsichtbar wärst?
Dann würde ich heimlich all jene zwicken, die mich schon mal geärgert haben 😉

©

Fotos: Kate Lynn Mason
Schriftzüge: Photoshop// Stefanie Wirtz   

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13 Kommentare

  1. Ich kann mich Ina da nur anschließen. Autoreninterviews sind immer spannend zu lesen/hören. Unglaublich, dass die Autorin gleich mit zwei Pseudonymen schreibt. Sind die Genres oder der Schreibstil so unterschiedlich?

    Alles Liebe
    Christina

    http://www.wanderjahre.at

  2. Ein sehr schönes Interview! Die fliegenden Ärzt habe ich auch geliebt! Das Genre ist nicht so meine Welt, aber vielleicht habe ich ja in Leipzig die Möglichkeit mehr von der Autorin zu erleben. Danke Steffi!

  3. Ich bin ein großer Fan von Autoreninterviews! Es ist immer spannenden etwas mehr über den kreativen Kopf hinter einer Geschichte zu erfahren. Deine Fragen fand ich auch sehr interessant!
    LG Ina

  4. Eine schönes Interviews und ich fand es wirklich spannend mal Einblicke hinter die Entstehungsgeschichte eines Buches und dessen Charaktere zu bekommen.

  5. Das klingt ja nett! Und einmal mehr muss 7ch mich ärgern noch immer nichts von Lucinda Riley gelesen zu haben… dieser Name scheint mich beinahe zu verfolgen!!!

  6. Tolles Interview! Wirklich interessant zu erfahren, wie der Mensch, der die fiktiven Personen in den Büchern erschaffen hat, in Wirklichkeit selbst tickt!

  7. Interessantes Interview finde ich und auch mal ganz lustig zu lesen wie jemand eigentlich auf sein Pseudonym kommt. Schon kurios woher die Inspiration zu solch fiktiven Namen manchmal stammt. Danke für den tollen Artikel und das Interview.

  8. Liebe Stefanie

    Es was super alles zu lesen!

    Herzlichen Dank für das Interview!

    Hab einen schönen Tag!

    xoxo
    Jacqueline

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