Autoreninterview

Autoreninterview: Janna Ruth

Wann hast du gemerkt, dass du Autor werden möchtest?
 
Geträumt habe ich davon schon immer, aber der richtig konkrete Wunsch nach Veröffentlichung kam 2014. Ich hatte im NaNoWriMo (Anmerkung: November-Schreibevent) ein Buch geschrieben, das mehr war als eine Geschichte. Es war etwas Persönliches, Tiefgreifendes und es war gut. Zumindest nach meinen eigenen Maßstäben und in dem Moment wusste ich, dass ich dieses Buch veröffentlichen möchte. Wie schnell das schlussendlich ging, hat selbst mich überrascht, zumal dieses Buch von 2014 noch nicht das Licht der Welt erblickt hat.Bei deinem aktuellen Buch „Im Bann der zertanzten Schuhe“ handelt es sich um eine Märchenadaption. Wieso hast du dich bewusst gerade für das Märchen „Die zertanzten Schuhe“ entschieden?

Weil mich beim Original immer gestört hat, dass die Prinzen nicht erlöst, sondern erneut verflucht werden. Das hat mich eine Weile beschäftigt und als ich eine Erklärung dafür hatte, warum das dennoch oder gerade ein Happy End war, hatte ich eine Geschichte.

An welchem Buch arbeitest du momentan? Magst du uns etwas darüber verraten.

Momentan arbeite ich an meiner Serie »Zeichen der Macht«. Die soll ab April nächsten Jahres rauskommen und ist im Grunde wie eine kleine TV-Serie im Stil von Buffy, Charmed oder Supernatural, also mit viel Magie, Monstern, Action, Drama und einer guten Prise Humor.


Wie weit kennst du deine Geschichte, wenn du mit dem Schreiben beginnst? Weißt du zum Beispiel das Ende im Voraus?

Ja, meistens kenne ich die Geschichten schon sehr gut. Ich bin das, was man einen Plotter nennt. Das heißt, ich setze mich vor dem ersten Wort bereits intensiv mit meiner Geschichte auseinander und plane sie im Voraus, oft bis auf die Szene genau.

Du bist ein Teil der Märchenspinnerei. Was bedeutet dir dieses Projekt? Und wie kam es dazu?

Das Ganze entstand aus einer Diskussion im Tintenzirkelforum über die (oft fehlende) Zusammenarbeit von Selfpublishern. Jemand fragte, warum man eigentlich nicht gemeinsam etwas auf die Beine stellt und plötzlich waren alle Feuer und Flamme. Besonders, als wir uns für Moderne Märchen als Thema entschieden.
Für mich ist das Projekt etwas ganz Besonderes, denn es hat mich gelehrt, schnell »erwachsen« zu werden. Vor einem Jahr war ich in Sachen Veröffentlichen und allem, was dazu gehört noch ein absoluter Anfänger. Es hat mich Überwindung gekostet, überhaupt eine öffentliche Facebookseite aufzumachen, aber durch die Märchenspinnerei war ich gezwungen, nach außen zu arbeiten und mittlerweile fühle ich mich dabei so wohl wie ein Fisch im Wasser. Aber meine Seite und mein Profil wären nicht so schnell gewachsen, wenn ich nicht die erfahreneren Spinnerinnen und engagierten Bloggerinnen hinter mir gehabt hätte. Daher ist dieses Projekt so etwas wie meine Autorenwiege.


Wo Schreibst du am liebsten?

Auf meinem Bett. Aber nur, weil mein Laptop am wenigsten Faxen macht.

Welchen Tipp kannst du all denen geben, die gerne ein Buch veröffentlichen würden?

Lasst euch Zeit! Ich sehe es so oft, wie Leute ihr Buch beenden und mehr oder weniger sofort auf den Markt schmeißen. Solange ihr keine Deadline habt, nehmt euch Zeit und überarbeitet das Buch gründlich. Lasst es mal liegen, gebt es Testlesern und versucht euch vom Buch zu distanzieren und das Ganze aus Lesersicht zu sehen. Eure Leser werden es euch danken.

Was sind deine persönlichen Schreibrituale?

Ich habe eigentlich keine, aber was ich sehr gerne mache, ist, Wordcrawls zu benutzen. Das sind kleine Aufgaben, die den Roman in schreibbare Portiönchen teilen, abwechslungsreich sind und Spaß machen. Damit lasse ich mich weitaus weniger ablenken als normalerweise.

Gibt es eine/n Autor/in, der/die dich sehr inspiriert beim Schreiben?

Eigentlich viel zu viele, keinen bestimmten und von jedem ein bisschen. Die jüngste Autorin war Francesca Zappia, welche in ihrem Roman »Made you up« es geschafft hat, mich mit so vielen erwarteten Twists abzulenken, dass ich von dem ganz Großen voll erwischt wurde.

Wie sieht dein persönlicher Alltag im Zusammenhang mit dem Schreiben aus?
Voll. Ich gehe tagsüber meine Doktorarbeit schreiben, hole dann die Kinder ab, mache Abendbrot und wenn die Kinder irgendwann mal schlafen, so ab halb zehn, fange ich mit dem Schreiben an.

Erdbeereis oder Meloneneis?

Erdbeereis.

Actionfilm oder Komödie?

Komödie.

See oder Meer?

See.

Regen oder Schnee?

Regen.

Weingummi oder Schokolade?

Schokolade.

Grün oder Gelb?

Grün.

… wenn du eine Wunderlampe findest und der Flaschengeist dir drei Wünsche erfüllt?Wäre ich Bestsellerautorin mit einer gut laufenden Fantasyserie im TV und könnte meiner Familie alle Träume erfüllen.

… wenn du ein Superheld wärst?

Könnte ich teleportieren.

… wenn du auf einer einsamen Insel stranden würdest?

Würde ich auf mein Wissen aus Jules Vernes »Zwei Jahre Ferien« zurückgreifen und anfangen, mir eine Existenz aufzubauen. Und wahrscheinlich kläglich versagen. 😉

Aktuelles Buch
©
Cover und Foto: Ruth
Bücherbewertung und Schriftzüge: Photoshop// Stefanie Wirtz   
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