Rezension: Hinter Glas

Titel: Hinter Glas
Autor/in: Julya Rabinowich
Format:  Print // eBook
Seitenanzahl: 208 Seiten
ISBN:  978-3446262188
Verlag: dtv Verlag

 


Klappentext

Wie ein Spiegel ist Alice bisheriges Leben in tausend Scherben zerbrochen. Sie hat die Enge und Stille, die Tyrannei des Großvaters nicht mehr ausgehalten. Und flieht zu Niko, ihrer großen Liebe. Von ihm erhofft sie sich Geborgenheit und Halt. Mit ihm verbringt sie einen Sommer voller Freiheit. Doch dann verändert sich alles: Niko ist zunehmend unbeherrscht. Im Moment der größten Verzweiflung gelingt es Alice, sich aus dem Strudel zu befreien. Julya Rabinowich schreibt mit einer erzählerischen Intensität, wie man sie im Jugendbuch lange gesucht hat. Eindringlich und mit poetischer Kraft schildert sie die Facetten der Gewalt und die Geschichte einer Emanzipation.

Rezension

Für dieses Buch habe ich mich entschieden, weil mir der Klappentext enorm zugesagt hat. An dieser Stelle möchte ich eine kleine Triggerwarnung geben: Hier in dem Buch dreht sich viel um das Thema Mobbing und häusliche Gewalt, wer da sensibel reagiert, der sollte das Buch lieber vorsichtig anlesen.

Das Cover und auch der Titel passten perfekt zur Geschichte und zu der Verbindung mit den “Spiegelscherben“.

Der Einstiegin die Geschichte ist mir recht leicht gefallen, weil ich den Schreibstil der Autorin sehr gemocht habe. Er ist locker, flüssig und total einfach gehalten, so dass ich mit dem Lesen zügig voran kam.

Die Hauptfigur Alice  ist nicht unbedingt mein Favorit, da ich sie  sehr schwierig und naiv fand, aber ich stelle mir immer vor, was die Situationen vielleicht aus dem Menschen gemacht haben. Hinter jedem Mensch steckt eine Geschichte und diese Geschichte formt den Menschen und seine Persönlichkeit, daher denke ich, dass Alice vielleicht durch ihre Erfahrungen zu der Person geworden ist, die sie nunmal ist. Sie ist eine Außenseiterin und wird sehr doll gemobbt. Keiner möchte so richtig etwas mit ihr zu tun haben und das würde keinen Menschen kalt lassen. Ich konnte die Gedankengänge und das Verhalten auf Grund der Erlebnisse gut nachempfinden und war gespannt welche Entwicklung sie im Lauf der Geschichte annehmen wird. Allgemein waren mir aber alle Personen in der Geschichte als zu blass dargestellt. Ich hätte gerne einen Touch mehr Individualität und Tiefgang gehabt.

Die Story im Allgemeinen war interessant, mitreissend und traurig. Ich habe die Geschichte inhaliert, weil ich neugierig war wie sich alles entwickeln wird, aber war auch enttäuscht, dass so viele Dinge angerissen werden, aber zu wenig Zeit und Raum war um detailiert die Dinge zu beenden. Hierbei merkt man, dass das Buch einfach ein paar mehr Seiten gebraucht hätte um seine volle Wirkung entfalten zu können.

Allgemein hatte die Geschichte noch viel Luft nach oben, aber dennoch konnte sie mich überzeugen und auch zum Nachdenken anregen. Das beklemmende Gefühl beim Lesen war nie weg und ich habe noch Tage später über die Geschichte nachdenken müssen. Trotz das ich so viel geschimpft habe, ist es für mich eine Geschichte die nachdenklich und traurig stimmt und nicht so schnell in vergessenheit geraten wird.

 

Fazit

Julya Rabinowich hat mit “Hinter Glas” ein Buch gezaubert was mich spaltet. Einerseits fehlten mir viele Dinge an dieser Geschichte, aber am Ende hat es mich tagelang beschäftigt und zum Nachdenken angeregt. Die Atmosphäre, die Geschichte und die Themen sind erdrückend und wirkten schwer auf mich. Es ist keine leichte Geschichte, sondern eine die einen persönlich nicht schnell loslässt. Für mich gibt es trotz einigen Kritikpunkten vier Sternchen, da es mich immer noch tief berührt im nachhinein.

 

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Weitere Meinungen über das Buch:

… Leider bisher noch keine entdeckt …

 

 

 

 

Bildquelle:
Foto: Stefanie Wirtz

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