
Filmkritik: Der Heimweg
Studio: Amazon MGM Studios
Länge: ca. 1 Stunde und 34 Minuten
Beschreibung
Der Kalender-Killer, ein berüchtigter Mörder, zwingt Klara zu einer grausamen Entscheidung: ‘Er oder du!’ Entweder sie tötet ihren Ehemann, oder sie selbst wird ermordet. Als Jules seine Nachtschicht bei einem telefonischen Sicherheitsdienst für einsame Frauen auf dem Heimweg beginnt, erreicht ihn Klaras
Kritik
Ich versuche diesen Film so zu bewerten, als würde ich das Buch nicht kennen.
Triggerwarnung: Es geht hier um häusliche Gewalt.
Ich muss direkt am Anfang sagen, dass ich die recht vielen schlechten Kritiken nicht nachvollziehen kann, da wir hier einen extrem hochwertigen Film vorfinden mit erstklassigen Schauspielern die wirklich die Rollen leben statt spielen. Ich habe allen drei Hauptfiguren die jeweilige Rolle völlig abgekauft und war fasziniert von dem Talent was dahinter steckt.
Die Geschichte ist extrem spannend, verwirrend, interessant und auch teilweise brutal. Sebastian Fitzek zeigt uns, dass häusliche Gewalt oft hinter verschlossenen Vorhängen passiert und die Opfer eine langen Leidensweg haben bis sie ausbrechen und sich lösen können.
Allgemein finden wir hier ein völliges Psycho- und Machtspiel auf allen Seiten. Man weiß nicht vor und auch nicht zurück. Man lernt Klara kennen und empfindet sogleich Mitleid. Ich kann zwar nicht nachvollziehen wieso sie den Mann nicht eher verlassen hat, aber selbst diese Thematik kam in diesem Film vor und dafür danke ich, denn so versteht man solche Menschen einfach viel besser und urteilt nicht zu schnell.
Manche Szenen sind ziemlich brutal, aber passend zur Geschichte.
Der Spannungspegel ist extrem hoch, man muss sich gut konzentrieren und man weiß bis zum Ende nicht genau wohin die Reise führt. Ich habe am Anfang eine Ahnung gehabt und diese hat sich auch bestätigt, aber im Buch war dies nicht der fall, daher kann es gut möglich sein, dass dies hier nur so war, weil ich ja bereits die Story kannte.
Die Filmqualität ist hochwertig, genauso wie die Tonqualiät.
Ich finde, dass diese Buchverfilmung mehr als gelungen ist und die Storyline im allgemeinen extrem wichtig ist und daher umso bedeutungsvoller ist.
Funfact: Der Autor hat eine kurze Rolle als Nachrichtensprecher.
Fazit
“Der Heimweg” ist ein Film der uns zum Nachdenken anregt und auf viele falsche Fährten schickt. Das Psychospiel und die Ernsthaftigkeit der Thematik vom Film sind für mich sehr gut umgesetzt worden und extrem wichtig. Viel zu oft werden solche Themen gemieden, dabei passiert es vielleicht direkt neben an? Sebastian Fitzek hat die Romanvorlage gezaubert und nun wurde diese verfilmt. Was soll ich sagen? Der Film ist sehenswert, die Charaktere sind unglaublich und die Storyline mehr als durchdacht. Absolute Empfehlung.

