Filmkritik: Überredung

Titel: Überredung

Regisseur: Carrie Cracknell

Hauptdarsteller: Dakota Johnson,Cosmo Jarvis,Nikki Amuka-Bird

Studio: Netflix

Spieldauer: 1 Stunde und 26 Minuten

Genre: Historienfilme,Buchverfilmungen,Romantische Filme

FSK:  6

Trailer

Beschreibung 

Einst sah es so aus, als würde Anne Elliott (Dakota Johnson) Frederick Wentworth (Cosmo Jarvis) heiraten und mit ihm glücklich werden können. Doch das Umfeld überzeugte sie davon, diese Beziehung vorzeitig zu beenden. Schließlich könne die Tochter aus gutem Haus mit einem einfachen Marineoffizier kaum jemals glücklich werden. Einig Jahre sind seither vergangen, doch Anne hat ihre große Liebe niemals vergessen. Dabei haben sich die Umstände stark gewandelt, aus dem unbedeutenden jungen Mann ist ein Kapitän mit beträchtlichem Vermögen geworden, während Annes eigener Vater Sir Walter (Richard E. Grant) in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Noch weiter verkompliziert wird die Situation durch William (Henry Golding), einen vermögenden Cousin, der seinerseits ein Auge auf Anne geworfen hat

 

Kritik 

Da ich “Stolz und Vorurteil” von Jane Austen sowohl als Buch und Film sehr geliebt habe wusste ich direkt: Diese Verfilmung muss ich mir anschauen. Witzig ist, dass ich erst vor einigen Tagen das Buch “Überredung” gelesen hatte und deshalb sowieso total in dieser Blase gefangen war.

Im Roman kam ziemlich viel Gefühl rüber, daher hatte ich eine große Vielfalt an Emotionen erwartet und mir eine Taschentuchpackung parat gestellt, aber leider habe ich diese nicht benötigt. Die Geschichte wirkt sehr oberflächlich und platt. Ich konnte im Buch die Gefühle von Anne so gut verstehen und aber richtig mitgelitten, aber das Drehbuch ist einfachn total blass und nichtssagend. Die paar Stellen wo Dakota Johnson ihr wahres Talent zeigen konnten waren grandios, vielversprechend,erfrischend, aber leider hatte sie  viel zu selten diese Chance erhalten.

Allgemein hat mir das Setting und die Kleider gut gefallen. Es passte alles zu dem Jahrhundert wo die Geschichte spielt, aber andererseits wurden dort Sachen gemischt die mich nur den Kopf haben schütteln lassen. Manche Dinge passen nicht zusammen und wurden nur so ins Drehbuch geschrieben damit es jünger, moderner, zeitnaher ausschaut… Aber genau das haben wir hier doch nicht, es geht um eine Epoche wo die Geschichte spielt und die sollte verdammt nochmal eingehalten werden – Und ja, dass macht mich etwas wütend, weil alles modernisiert werden muss und das auf Kosten so einer wunderschönen, tragischen, leidenschaftlichen und romantischen Geschichte … Diese geht im Film unter und ist überhaupt nicht spürbar.

Die Hauptdarsteller haben versucht das Beste aus ihrer Rolle zu machen und haben für mich die Rollen auch toll verkörpert. Alle waren lebendig, individuell im “spielen”, aber die Rolle an sich konnten sie nicht realistisch darstellen, weil das Potential halt da war, aber keine Chance diese umzusetzen.

Allgemein war ich enttäuscht von der Verfilmung und habe mir bei weiten etwas anderes vorgestellt …

Fazit

Leider hat mich der Film “Überredung” wahnsinnig enttäuscht, weil hier historische Elemente mit modernen gemixt wurden. Meiner Meinung nach hätte man die Dinge nicht verändern sollen, sondern sich wirklich klassich an den Vorgaben von dem Roman halten sollen. Die Schauspieler konnten auf Grund des doch sehr “platten” und emotionslosen Drehbuch kaum ihr Potential zeigen. Die Ansätze waren gut, aber die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen und lässt mich eher enttäuschend zurück.

 

 

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10 Kommentare

  1. Liebe Steffi,

    ich schaue selten Buchverfilmungen an. Eben aus den Gründen, die du genannt hast. Oft wollen die Regisseure etwas verändern, weil sie meinen das bestimmtes dadurch besser transportiert wird. Aber das ist hier wohl gründlich daneben gegangen. Schade, dass der historische Kontext nicht so zum Tragen kam.
    Dann also doch lieber zum Buch greifen und die eigene Fantasie die Arbeit übernehmen lassen.

    Liebe Grüße
    Mo

    1. Author

      Definitiv ist das Buch um Welten besser als die Verfilmung. Von den Gefühlen kam im Film leider gar nichts rüber und somit ist die komplette Storyline einfach weg gewesen. So schade!

  2. Oh no! Mein erster Gedanke nach der Zusammenfassung war, dass es sich nach „Stolz & Vorurteil“ anhört. Schade, dass der Film so enttäuschend ist. Seit „Bridgerton“ habe ich das Gefühl, dass ähnliche Historienfilme (& Bücher) aus dem Boden ploppen – die wenigsten sind wirklich gut.

    So wie Mo schreibt, geht es mir auch. Ich schaue aus denselben Fällen selten Buchverfilmungen. Häufig enttäuschen sie mich leider.

    1. Author

      Ich schaue auch nicht immer die Buchverfilmungen, aber da ich “Stolz und Vorurteil” geliebt habe sowohl als Buch und Film, da musste ich ihn einfach schauen. Aber leider ist es wirklich so wie du sagst, es sind selten gute Filme dabei.

  3. Liebe Steffi,
    Hab den Film auch auf meiner Merkliste und nehme ihn direkt wieder runter. Mir geht es da wie dir, ich finde es furchtbar, wenn bunt gemischt wird, was Epochen und Zeiten angeht. Ich glaube, genau das hat auch den Erfolg von “Stolz und Vorurteil” ausgemacht.
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

    1. Author

      Du sprichst mir aus der Seele. Stolz und Vorurteil war ein Paradebeispiel wie gut so eine Filmumsetzung laufen kann, aber hier war es einfach auf zu modern gemixt. So schade!

  4. Oh nimm es mir nicht übel, dass ich nicht auf deinen Text eingehe, denn “Überredung” steht seit Tagen auf meiner To-do-Liste und ich habe es noch niicht geschafft, hineinzuschauen! Aber will ich unbedingt noch und deshalb möchte ich auch nicht gespoilert werden 🙂

    Aber ich hoffe, der Film ist so sehenswert, wie ich es mir erhoffe!

    Liebe Grüße
    Jana

    1. Author

      Das ist überhaupt kein Problem, denn ich würde mich auch ungerne Spoilern lassen. Mir hat er leider nicht gefallen, aber ich bin sehr auf deine Meinung gespannt!

  5. Genau das ist einer der Gründe, wieso ich sehr selten Buchverfilmungen lese… durch das Buch hat man schon seine ganz eigenen Vorstellungen und meistens wird der Film dem Buch auch nicht gerecht…
    Tut mir leid, dass auch diese Verfilmung nicht gut gelungen ist.

    LG,
    Vici

    1. Author

      Da hast du recht, leider ist das viel zu so oft so … Es gibt nur wenige Buchverfilmungen die wirklich gelungen sind.

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